Freitag, 29. März 2013

Werkzeuge für Wissensarbeiter: Literaturverwaltung

              Der Begriff  „Wissensarbeiter“ ist an sich seltsam (für eine Definition von Wissen siehe z.B. hier) - denn das impliziert irgendwie, dass alle anderen "Nichtwissensarbeiter" sind und möglicherweise unwissend arbeiten. Das kann's ja nicht sein. Ein besseres Wort wäre vielleicht "Mentalist" – obwohl, ist ja auch schon belegt.  Nichtsdestotrotz, hier ein paar Werkzeuge, die für solche Personen interessant sein könnten.

              Was tun nun Wissensarbeiter? Sie sammeln Daten und Informationen, lernen, verstehen (hoffentlich) und transformieren das Wissen und geben es (vielleicht) wieder weiter.

              Diese Tätigkeiten werden auch von den verschiedensten Werkzeugen unterstützt – mit einer großen Besonderheit, denn diese Besonderheit unterstützt uns bei allen Tätigkeiten und ist das tollste Werkzeug über das wir verfügen:

              Das Gehirn.

              Das Gehirn ist einerseits so selbstverständlich, dass man nicht darüber reden muss (jeder hat's dabei, kaum jemand hat es schon einmal vergessen), andererseits sollte man gerade deswegen vielleicht doch darüber reden.

              Denn: (Nicht nur) ein Wissensarbeiter sollte seine Werkzeuge pfleglich behandeln, somit also auch sein Gehirn. Man kann seinem Hirn z.B. so viel Müll vorsetzen, dass es irgendwann auch nur mehr solchen produziert - getreu dem Motto "Garbage in, garbage out".

              Zum Müll können falsche Ernährung, falsche Lebensweise, falsche Eingabedaten (Telenovelas, Nur Boulevard-Zeitungen, ...) und vieles mehr zählen. Darum ist pfleglicher Umgang mit diesem Werkzeug angesagt. Aber, das ist ja eigentlich nichts Neues, und darum soll's hier auch nicht weiter darum gehen.

              Hier geht’s um Werkzeuge, die unser Gehirn ergänzen oder erweitern.

              Vorerst aber um eines dieser Werkzeuge: Zotero (http://www.zotero.org/).

              Zotero ist eine Literaturverwaltung (eine Literaturdatenbank), die als Browser-Plugin (für Firefox) oder als Standalone-Anwendung verfügbar ist, aber nicht nur.

              Man kann damit
              • Literatur verwalten (ach),
              • fast beliebige Web-Seiten ablegen (wegen Firefox-Plugin),
              • Literatureinträge verschlagworten,
              • PDFs und andere Dokumente zu Literatureinträgen ablegen,
              • im Volltext suchen,
              • Notizen hinzufügen,
              • Notizen aus PDFs automatisch extrahieren (mit dem zotfile-Plugin),
              • Literatureinträge und Notizen miteinander verknüpfen,
              • Literaturlisten für Word, LibreOffice und LaTex (eig. BibTex) erstellen,
              • und vieles mehr.
              Das für mich wichtigste Feature ist aber die Synchronisation.

              Zotero unterstützt die Synchronisation von Literaturdatenbanken  über verschiedene Rechner mittels Cloud-Technologien.

              Alles, was man dazu mindestens braucht, ist ein Konto auf zotero.org, damit man die Literaturdaten selbst verteilen und synchronisieren kann.

              Will man auch die zugehörigen Volltexte mit synchronisieren, kann man sich auf Zotero.org Speicherplatz kaufen. Man kann aber auch die Gratisangebote der verschiedenen Cloud-Storage-Anbieter nutzen. Einzige Bedingung: Der Anbieter muss WEBDAV unterstützen.

              Ich nutze z.B. https://www.cloudme.com. Ein Gratis-Account hat dort 3GB Speicher, was schon für eine ordentliche Literatur-DB reicht (vor allem, weil Zotero die Daten komprimiert speichert). Für ein paar tausend Einträge in der Literatur-DB sollte das schon reichen.

              Mein Setup sieht dann so aus (ohne usernamen und so):

              Man braucht dann nur mehr eine user/password-Kombination für den Zotero Sync-Server und eine user/password-Kombination für den File Syncing Server. Für cloudme.com sieht dann die notwendige URL beispielsweise so aus: "webdav.cloudme.com//xios/Documents"

              Hat man das eingerichtet, kann man Zotero auf jedem Computer nutzen und hat überall die gleiche Literatur-DB. Eine feine Sache.

              Für mich ist das bis jetzt die beste Lösung, um überall mit der gleichen Literatur-DB zu arbeiten. Angenehmer Nebeneffekt: Gesichert ist die Literatur-DB somit auch...

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