Ich schrieb auch "das Verlangen nach dem perfekten Smartphonestillt das Desire leider noch nicht".
Nun ist August 2011, und auf den diversen Nachrichtenkanälen erscheinen verschiedene Nachrichten:
- Auf Facebook steht noch Desire and Gingerbread Update.
- Auf Heise heißt es schon: Android-Update für HTC Desire mit Problemen.
- Auch beim Standard hakt es: HTC Desire: Update auf Android 2.3 mit Haken.
- Und bei Golem braucht man schon Mut: "Gingerbread gibt es nur für mutige Desire-Besitzer".
Fakt ist: Man kann ein nicht einmal eineinhalb Jahre altes Handy nicht mehr auf die aktuelle SW-Version aktualisieren.
Das mögen manche nicht tragisch finden, denn immerhin funktioniert das Teil ja mit der Version 2.2/Froyo auch recht gut. Irritierend finde ich aber trotzdem, dass mein Handy nicht einmal die zwei Jahre Vertragsbindung, die es mich unter anderem gekostet hat, durchhält. Interessanterweise ist mir außerdem noch nirgends der Aspekt der Gewährleistung im Zusammenhang mit dem SW-Update untergekommen.
Normalerweise rät man Kunden, wenn Sicherheitslücken in Systemen entdeckt werden, doch dazu, Ihre Software auf dem aktuellen Stand zu halten oder zu bringen und Schutzsoftware einzusetzen.
Nun rät HTC aber Kunden explizit davon ab, die aktuelle Version einzusetzen und warnt sogar vor Datenverlust, Funktionsminderung und sogar Garantieverlust.
Was passiert nun, wenn ein Kunde innerhalb der Gewährleistung einen Schaden auf Grund einer Sicherheitslücke der Android Version 2.2 erleidet, der mit 2.3/Gingerbread zu vermeiden gewesen wäre? Ist der Kunde schuld, weil er nicht die aktuelle Software aufgespielt hatte, obwohl HTC die Software als "nur für Entwickler" gekennzeichnet hat? Oder trägt HTC zumindest eine Mitschuld, weil sie ein Gerät entworfen haben, dass nicht einmal die gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren durchhalten kann? Werden sie also 2.2 patchen und verteilen?
Vielleicht sind das Fragen, die noch den Konsumentenschutz beschäftigen werden – spannend finde ich sie auf jeden Fall.
Meiner Meinung machte es HTC sich auf jeden Fall schon sehr einfach mit der Speicherausstattung des Desire. HTC hatte sich wohl Bill Gates zum Vorbild genommen, der auch schon mal meinte, 640k seien genug Speicher für jedermann. Der richtige Ansatz zur Kundenbindung scheint es auf jeden Fall nicht zu sein.
Es wird wohl zumindest einen weiteren Blogeintrag geben, mit dem Titel "HTC Desire im Jahre 2012". Vermutlich wird dann allerdings nur mehr "R.I.P." im Text stehen.