Freitag, 18. Juni 2010

Kostenfalle mobile Datendienste und Entschärfung derselben unter Android

Da ist sie wieder, die alte Erkenntnis, dass mobile Datendienste teuer werden können: Preisfalle mobile Datendienste. Gleich im ersten Absatz steht:
Laut Streitschlichtungsbericht 2009 erleben Entgeltstreitigkeiten rund um mobile Datendienste in Österreich einen Boom. Mehr Smartphones, undurchsichtige Pauschaltarife und unerfahrene Nutzer sind die Hauptursache.
Abgesehen davon, dass diese Erkenntnis ja nicht ganz taufrisch ist (erinnert sich noch wer an die GPRS Preise um die Jahrtausendwende? Schauder…), sind die Pauschaltarife ja eh transparent – was eben so unter Transparenz in der Telekombranche verstanden wird. Nehmen wir z.B. den Tarif „A1 Breitband Paket“ mit 1 GB / Monat für ein monatliches Grundentgelt von Euro 10,-, den auch ich nutze. Da gibt es eine Zeile, in der steht: Preis pro zusätzl. MB 0,25 (siehe http://www.a1.net/privat/breitband, Tab „weitere Pakete“, gecheckt am 17.6.2010).

Das klingt ja jetzt auf den ersten Blick nicht nach viel, aber wenn man das nachrechnet, sind das Euro 0,25 * 1024 MBytes = Euro 256,- für ein weiteres GB Daten.
Eines!
Der Preisanstieg vom 1. zum 2. GB ist sensationell. Wenn ich mir mit dem 2 GB ein 30 MB Youtube-Video runter- und reinzieh, kostet mich das Euro 7,50. Da geh ich doch lieber ins Kino für das Geld…

Auf jeden Fall sollte dieses Rechenbeispiel eine ausreichend große Motivation sein, es nicht so weit kommen zu lassen. Für Android lassen sich zum Glück einige nützliche Tools finden, die dabei helfen können. Ich hab die folgenden vier im Einsatz, wobei das wahrscheinlich vielleicht (also eher sicher ;) ) etwas overkill ist, die ersten beiden tun’s auch (das Jäger und Sammlertun ist eben tief verankert ;) ):
 3G Watchdog, APNDroid, Call Meter NG und Mein A1.
  • 3G Watchdog zählt die vom Handy übertragene Datenmenge mit. Man kann einstellen, an welchem Tag des Monats das Rechnungsintervall beginnt und wie viel freie GBs man für ein Rechnungsintervall hat. Mit einem Widget sieht man immer schön, ob man noch im grünen Bereich ist oder ob’s gefährlich wird. Sollte es gefährlich werden, kann 3G Watchdog mittels APNDroid den Netzzugang automatisch abdrehen – sozusagen die Notkostenbremse. Falls man „roamt“, kann man sich auch informieren lassen.
  • Mit Call Meter NG kann man auch noch Anrufe, SMS etc. überwachen. Das hab ich aber noch nicht so gebraucht, auch wenn man damit die Kosten noch besser überwachen könnte. 
  • Mein A1 schließlich ist von meinem Provider. Da sieht man dann die tatsächlich angelaufenen Kosten, so wie der Provider das sieht. Auch nett. Andere Provider haben ihre eigenen Tools.
Alle vier Apps sind im Android Market zu finden - also leicht runterzuladen - und gratis. Somit sollten unliebsame Kostenüberraschungen der Vergangenheit angehören.

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